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Dessau-Rosslau -
Drei Monate nach der Tat gibt es im Mordfall Yangjie Li noch keine Anklage. Im Visier der Ermittler stehen weiter ein 21-jähriger Mann aus Dessau und dessen 20-jährige Lebensgefährtin. Beide Verdächtigen sitzen in Untersuchungshaft, schweigen bisher aber zu den Vorwürfen.
Die Polizei setzt ihre Hoffnungen nun auf das verschwundene Mobiltelefon der Chinesin. Mit neuesten elektronischen Hilfsmitteln wollen die Ermittler das Gerät, das man in der Dessauer Innenstadt vermutet, aufspüren. Zu technischen Details der Suche ist momentan nichts zu erfahren. Denkbar ist aber der Einsatz von Peilprogrammen und von speziell ausgerüsteten Drohnen, die jeweils 50 Quadratmeter große Flächen elektronisch abtasten. Neben Verbindungsdaten, so ein Ermittler, geht es auch um Fotos aus der fraglichen Zeit. Damit könnten Lücken in der Indizienkette geschlossen werden.
Nach bisherigen Untersuchungen der Polizei wurde das Telefon von Yangjie Li noch kurz vor ihrem Tod benutzt. Sollte die Telefon-Suche erfolgreich verlaufen, gilt eine kurzfristige Anklageerhebung als höchstwahrscheinlich. Aber auch so ist Oberstaatsanwalt Klaus Tewes, der Beauftragte des Generalstaatsanwaltes, mit dem erreichten Ermittlungsstand zufrieden.
„Im Moment halte ich es für nicht ausgeschlossen, dass eine Entscheidung darüber, wie es weiter geht, Anfang September fällt.“ Anhaltspunkte für eine verminderte Zurechnungsfähigkeit der beiden Beschuldigten, die ein Gerichtsverfahren immer noch in Frage stellen können, gibt es nach seiner Kenntnis nicht.
Obwohl die Tatverdächtigen schweigen, füllen die Untersuchungsergebnisse bereits mehrere tausend Seiten, abgelegt in fast 30 Ordnern. Ermittler sehen die Wahrscheinlichkeit einer Entlassung aus dem Gefängnis fast bei Null. Die Verteidigung verzichtete bislang, einen gerichtlichen Termin zur Haftprüfung zu beantragen. Den Justizbehörden zufolge besteht gegen das Paar ein mehrfach erhärteter, dringender Tatverdacht. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft deutet vieles darauf hin, dass die damals 25-jährige Yangjie Li in eine Wohnung gelockt und dann aus sexuellen Motiven umgebracht wurde.
Der verdächtige Mann hatte sich im Mai nach der öffentlichen Ankündigung einer DNA-Untersuchung bei der Polizei gemeldet, dann allerdings während der Vernehmung in Widersprüche verstrickt. Auch von seiner Partnerin, einer Mutter von zwei Kindern, kam nichts Entlastendes. Sollte seine DNA an der Leiche gefunden werden, so hatte der Verdächtige damals gegenüber der Polizei behauptet, würde sie vom einvernehmlichen Sex mit Yangjie Li herrühren. Die Staatsanwaltschaft hatte von dieser Einlassung die Presse informiert und damit eine Welle der Empörung ausgelöst.
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– Quelle: Von Ralf Böhme MITTEDEUTSCHE ZEITUNG |
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